Pilates ist ein sanftes aber effektives Ganzkörpertraining bei dem Atmung und Bewegung in Einklang gebracht werden. Es gilt als effektive Sportart gegen Rückenschmerzen, sorgt für eine starke Rumpfmuskulatur und entschleunigt. Das Trainingskonzept unterscheidet sich von herkömmlichem Muskeltraining, weil vor allem die Tiefenmuskulatur trainiert wird, welche für die Stabilität und Haltung des Körpers sorgt. Der Fokus liegt primär auf der Kräftigung der Körpermitte, der Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur, welche auch „Powerhouse“ genannt wird. Das “Powerhouse” ist auch die Basis jeder Pilates-Einheit. Bei jeder Pilates Übung stehen Konzentration, Kontrolle und Präzision im Vordergrund. Alle Übungen werden in fließenden Bewegungen ausgeführt und wiederholen sich immer wieder. Mit Pilates kann man sein Körperbewusstsein, seine Bewegungsabläufe, sein Aussehen und damit natürlich auch sein ganzes Lebensgefühl verbessern. Durch regelmäßiges Training wird die Haltung aufrechter, die Muskulatur definierter, Nackenverspannungen gelöst, Stress abgebaut und das Wohlgefühl gesteigert.

Zum Erleichtern oder Verstärken einzelner Übungen können auch Pilates Kleingeräte wie der Pilates Ball, Pilates Circle, Gymnastikball, Foam Roller, Toning Balls oder ein Theraband zum Einsatz kommen.

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Obwohl beide Trainingsarten darauf abzielen Bewegungsabläufe des Körpers bewusst und fließend auszuführen und die Muskulatur im Rhythmus des Atems anzuspannen bzw. locker, unterscheiden sie sich in ihrem Fokus doch grundlegend.

Der wohl größte Unterschied zwischen Yoga und Pilates ist die Bedeutung, die Körper und Geist jeweils haben. Das mehrere tausend Jahre alte Yoga zielt darauf ab, eine Einheit zwischen beiden Faktoren herzustellen, während Pilates in erster Linie den Körper im Fokus hat.

Pilates wurde erst im 19. Jahrhundert von dem Deutschen Joseph H. Pilates entwickelt, mit dem Ziel den Körper zu kräftigen. Es vertritt den Gedanken, dass durch eine kontrollierte und bewusste Bewegungsausführung ein gesunder Körper geschaffen wird und so ein besseres Körperbewusstsein entsteht. Pilates lehrt vor allem die seitliche Brustkorbatmung und trainiert die kleinsten, tiefsitzenden Muskeln, wie die tiefen Bauch-, Beckenboden- und Rückenmuskeln. Beim Pilates-Training, geht es trotz der Konzentration auf die Atmung noch immer um körperliche Fitness.

Yoga ist mehrere tausend Jahre alt und der Ursprung liegt in der uralten Kultur Indiens, im Buddhismus und Hinduismus. Beim Yoga steht die Einheit von Körper, Geist und Seele durch Meditation, die richtige Atmung und kontrollierte Bewegungen an oberster Stelle. Bei der Yoga-Atmung wird ausschließlich durch die Nase in den Brust- oder Bauchraum ein- und ausgeatmet. Die tiefe Bauchatmung soll zur Entspannung des Körpers beitragen. Der Fokus liegt hier auf innerer Ruhe anstatt dem Muskelaufbau.

Pilates eignet sich grundsätzlich für jeden und jedes Alter. Unabhängig davon, ob man sportlich ist oder bisher nur wenig oder keinen Sport gemacht hat: jeder kann Pilates trainieren, der keine akuten körperlichen Beschwerden hat. Jedoch sollte man immer unter professioneller Anleitung trainieren, denn es gibt dabei zu viele wichtige Aspekte zu beachten. Die korrekte Atmung und Ausführung der Übungen ist essentiell, um ein effektives und sicheres Training zu gewährleisten. Auch ersetzen Videos, vor allem zu Beginn, keinen Trainer. Besser ist es also, erst einmal die Grundlagen über einen Experten zu erlernen.

Bei chronischen oder akuten Erkrankungen des Bewegungsapparates sollte vorher mit einem Arzt abgeklärt werden, ob ein Pilates-Training in dieser Situation Sinn macht.

Hinweis: Bitte teile mir vor dem Training mit, ob du an irgendwelchen gesundheitlichen Beschwerden leidest, um das Training optimal für dich anzupassen.

In der Schwangerschaft ist das Pilates-Training sehr lange möglich, es gibt sogar extra Kursangebote für Schwangere. Bis weit über den sechsten Monat hinaus kann man die seitlichen Bauchmuskeln trainieren, die geraden allerdings ab der 20. Schwangerschaftswoche nicht mehr. Allerdings sollte man, wenn man vorher noch nie Pilates gemacht hat, nicht in der Schwangerschaft damit beginnen.

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Die wichtigste Voraussetzung für ein effektives und vor allem sicheres Training ist ein gut ausgebildeter Trainer. Da es auch sehr kurze, einfache Ausbildungen über wenige Wochenenden gibt, sollte man auf eine umfassendere, klassische Pilates-Ausbildung seines Trainers achten. Es gibt mehrere zertifizierte Ausbildungsinstitute in Deutschland, die eine fundierte Ausbildungen auf der Matte und an den Geräten anbieten. Sucht man einen solchen Trainer, wird man am besten fündig auf der Seite des Deutschen Pilates Verbands (DPV). Dort sind nur Trainer aufgelistet, die über diese Ausbildung verfügen.

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Der Deutsche Pilates Verband ist das Gütesiegel für Pilates Trainer und Trainierende. Vom DPV anerkannte Trainer zeichnen sich durch eine hohe Qualifikation, Professionalität und Passion aus. Nur unter deren Anleitung ist klassisches Pilates Training auf der Matte und an den Geräten für Pilates Kursteilnehmer sicher und effektiv. Die kontinuierliche Fortbildung der Mitglieder stellt die Qualität der Kurse dauerhaft sicher.

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Auch ich bin seit 2022 Mitglied im Deutschen Pilates Verband und dort als zertifizierte Trainerin gelistet. Die Mitgliedschaft im DPV dient der Qualitätssicherung von Pilates, denn Pilates ist leider kein geschützter Begriff und prinzipiell kann sich jeder Pilates Trainer nennen.